Misteri de Montserrat

Escultures de Gaudí del Misteri de Montserrat

Entstehung

1903 - 1907

Adresse

Camí del Monestir de Montserrat a la Santa Cova. Montserrat

http://www.abadiamontserrat.cat

Auch Gaudí leistete seinen bescheidenen Beitrag zum Monumentalen Rosenkranz von Montserrat, der von einer Reihe religiöser Skulpturen am Weg vom Kloster zur Heiligen Grotte dargestellt wird. Dieses 1896 begonnene und zwei Jahrzehnte später abgeschlossene Projekt hatte die Aufstellung von fünfzehn Figurengruppen zum Gegenstand, die als solche die fünfzehn glorreichen Geheimnisse der Muttergottes darstellen.

Gaudí übernahm den Auftrag zum so genannten ersten glorreichen Geheimnis, das er in perfekter Übereinstimmung mit dem gegebenen Umfeld in eine in den Fels geschlagene Grotte eingliederte. Figürlich dargestellt werden die von Josep Llimona geschaffenen Skulpturen, die einen Engel und die drei Marien am Grab Jesu zeigen, während der Auferstandene hoch über der Außenwand der Grotte schwebt.

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MONTSERRAT UND GAUDÍ: EIN KOMPLEXES MITEINANDER

In beruflicher Hinsicht verlief die Beziehung zwischen Gaudí und dem Kloster Montserrat durchaus nicht immer geradlinig. Noch während seiner Studienzeit war Gaudí bei den Arbeiten an der Klosterkirche und der neuen neoromanischen Apsis als Zeichner und Mitarbeiter des diesbezüglich verantwortlichen Diözesanarchitekten Francisco de P. del Villar tätig gewesen. Beteiligt war er ferner auch am Projekt der neuen Kapelle zur Aufstellung der Muttergottesfigur, wobei das ursprüngliche Vorhaben allerdings aufgrund der sozialen Unruhen im Zuge des dritten Karlistenkriegs nicht weiter verwirklicht werden konnten.

Gaudís zweite Gelegenheit zu einer Zusammenarbeit mit dem Kloster Montserrat bot sich ihm über Eusebi Güell, seinem großen Förderer, mit dem Auftrag für die Anlage eines Familiengrabs. Diesbezüglich schwebte Gaudí der Gedanke vor, die der Familie Güell 1895 zugesprochene Kapelle der Schmerzensmutter zu erweitern, wobei die Kosten für die Restaurierung und die dekorative Ausgestaltung des Bereichs jedoch von der Familie selbst hätten getragen werden müssen. Villar aber, der die gesamten Reformarbeiten der Kirche und die ehrgeizigen Pläne des jungen Architekten überwachte, lehnte das Vorhaben ab, und so kam auch dieses Projekt wieder zum Erliegen.

Beim dritten Mal hatte Gaudí schließlich Glück, denn die Spirituelle Vereinigung der Muttergottes von Montserrat beauftragte ihn im Rahmen der bereits laufenden Arbeiten zur figürlichen Darstellung des Rosenkranzes mit der Umsetzung des ersten glorreichen Geheimnisses. Konkret ging es um die Nachbildung der einzelnen Mysterien am Weg vom Kloster zur Heiligen Grotte, in der der Legende nach die Muttergottesstatue im Jahr 880 gefunden wurde. Die einzelnen Stationen wurden jeweils einem damals renommierten Künstler übertragen, sodass sie nach ihrer Fertigstellung insgesamt als das bedeutendste religiöse Ensemble unter freiem Himmel gelten können, das in der Zeit des Modernisme in Katalonien geschaffen wurde.

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SZENEN IM FELS

Gaudí erforschte die ihm für sein Werk zugewiesene Stelle und beschloss, eine kleine, im Berg vorhandene natürliche Aushöhlung für sein Projekt zu vergrößern. Zur Verbesserung der Sicht- und Platzverhältnisse erweiterte er den bis dahin existierenden schmalen Weg durch die Anlage eines kleinen, sich über dem Abgrund auftuenden Vorfelds, wofür die bei den Erdarbeiten anfallenden Felsbrocken genutzt wurden. Diese Stützstruktur findet ihren Abschluss mit einer Steinmauer, in die eine dem Berg folgende kurvige Sitzbank eingelassen ist.

Die Figurengruppe selbst wahrt eine gewisse Distanz zum Fußweg, sodass der Eindruck eines leicht schwebenden, abgestuften Szenariums entsteht, in das die verschiedenen Sequenzen eingegliedert sind: das von einem die Auferstehung verkündenden Engel bewachte leere Grab, die angesichts der verlassenen Grabstätte erschreckten Figuren der drei heiligen Frauen und der auferstandene und dem Himmel zustrebende Christus, Seite an Seite mit einem großen katalanischen Wappen in polychromer Mosaikarbeit. In Bronze gegossen ist allein die Christusfigur, wobei der direkte Zugang zu den einzelnen Figuren durch ein schmiedeeisernes Geländer unterbunden ist.

DISTANZIERUNG VOM PROJEKT

Die definitive Beteilung Gaudís an den Arbeiten am heiligen Berg war trotz allem nicht frei von immer wieder neu auftretenden Problemen. Hauptursache hierfür waren vor allem die bei dem Projekt auftretenden Verzögerungen, die mit einer zunehmenden Kürzung der finanziellen Mittel einhergingen. Zu Beginn der Arbeiten war die Atmosphäre noch sehr vielversprechend, die Begeisterung des tief religiösen Architekten aber ließ später mehr und mehr zu wünschen übrig. Er zog sich vom Projekt zurück und überließ die Arbeit lieber seinen engsten Mitarbeitern. Gaudí war zu jener Zeit bereits ein äußerst gefragter Architekt, weshalb sich schließlich Joan Rubió und Josep Bayó für die Beendigung des Werks einsetzen mussten. 

Die Einweihung dieses ersten glorreichen Geheimnisses erfolgte dann letzten Endes im Jahr 1916, wobei mit dem definitiven Abschluss der Arbeiten wieder ein anderer Architekt, nämlich Jeroni Martorell, beauftragt werden musste. 1936 wurde die Skulpturengruppe weitgehend zerstört, dann aber zehn Jahre später nach Beendigung des Bürgerkriegs teilweise wieder hergestellt. Im Jahr 2008 begannen die Arbeiten zur endgültigen Restaurierung von Werk und Fußweg, die im Lauf des Jahres 2013 schließlich ihren Abschluss fanden.

ÖFFNUNGSZEITEN

 

Unter freiem Himmel gelegenes Museum. Das ganze Jahr über geöffnet. Zu erreichen über den Fußweg vom Kloster Montserrat zur Heiligen Grotte, vorbei an zahlreichen Skulpturen und mit wunderschöner Aussicht.

 

Öffnungszeiten der Heiligen Grotte:

  1. 1. April bis 1. November (10.30 bis 17.15 Uhr)
  1. November bis 31. März (11.30 bis 16.15 Uhr)

 

ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL

 

FGC: Bahnhof Aeri de Montserrat (Linie R5) + Schwebebahn zum Montserrat

Bahnhof Monistrol de Montserrat (Linie R5) + Zahnradbahn zum Montserrat

 

Betriebszeiten der Schwebebahn:

  1. 1. März bis 31. Oktober: 9.40 bis 14.00 Uhr und 14.35 bis 19.00 Uhr
  1. November bis 28. Februar: (an Werktagen) 10.10 bis 14.00 Uhr und 14.35 bis 17.45 Uhr, (an Sonn- und Feiertagen und Wochenenden) 9.40 bis 14.00 Uhr und 14.35 bis 18.15 Uhr

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